Die 5 Elemente

akpunktur K. rummelsburg, Verenda
Auf den folgenden Seiten möchte ich Sie über die Entstehungsgeschichte etwas ausführlicher informieren. So über die 5 Elemente und die verschiedenen Zyklen wie Wandlung und Kontrolle.

Die Einstellung zur Akupunktur ist wichtig, um zu verstehen, dass diese Behandlungsform nicht wie eine Tablette sofort eine Veränderung bewirkt, sondern es ein sanftes Ausgleichen von Disharmonien des Körper ist.

Zum besseren Verständis beschreibe ich verschiedene Erkrankungen und zeige Ihnen Fallbeispiele.

Mein Wunsch ist, dass die Inhalte dieser Seiten Ihnen diese Therapiemethode näher bringen, daher freue ich mich, dieses Wissen an Sie weiterzugeben.

 

Was ist die Grundlage der heutigen Akupunktur? Das Konzept der 5 Elemente!

Die Chinesischen Ärzte haben die Natur sehr genau beobachtet und den Schluss gezogen, dass was im Makrokosmos, in der Natur zu sehen ist – Zyklen, Wandlungen, Veränderungen mit bestimmten Eigenschaften, ist auch im Mikrokosmos Mensch zu beobachten. Diese Zyklen wurden in das System der 5 Elemente eingebettet. Das Element Holz ist der Frühling, das Element Feuer stellt den Sommer dar, das Element Erde ist der Spätsommer, das Element Metall entspricht dem Herbst und der Winter ist das Element Wasser.

Jedem Element sind „Organe“ zugeordnet, die als ein Paar zusammengehören und von denen eines ein Speicherorgan und das andere ein Durchgangsorgan ist. Sie werden in der Fachsprache Funktionskreise genannt, denn ihnen obliegen Funktionen und Aufgaben die vom westlichen Verständnis zum Teil sehr abweichen. Die Funktionskreise sind nach der folgenden Ordnung zu den einzelnen Elementen wie folgt zugeordnet.
KI. Rummelsburg, man sieht Bilder von Holz, Feuer, Erde, Wasser, Metall

                 Speicherorgan (Zang)     Durchgangsorgan (Fu)

Holz:                   Leber                                                                   Gallenblase

Feuer:                 Herz                                                                    Dünndarm

Erde:                   Milz                                                                     Magen

Metall:                Lunge                                                                 Dickdarm

Wasser:              Niere                                                                    Blase

 

Wandlungszyklus (wu xing)

Holz
Der Frühling wird durch das Holz präsentiert, alles sprießt und grünt, und die jetzt vorherrschende durchdringende Kraft zielt auf Planungen und Visionen ab.

Diesem Element wird die Funktion zugeschrieben, die Dynamik eines Menschen (Qi) zu kontrollieren – es hervorzubringen und es wieder zurückzunehmen in Zeiten der Ruhe. Ein klares strömendes Qi wird an glänzenden, strahlenden Augen erkannt. Weiterhin obliegt diesem Element die Blutspeicherung. Die vorherrschende Emotion ist Wut. Damit ist gemeint, dass Umstände, die eine freie Entfaltung behindern, zu Ärger führen können. Die Entladung in einem „befreienden Gewitter“ ist die Durchschlagskraft, die dieser Phase innewohnt. Negativ geäußert wird heruntergeschluckte Wut zu Frustration.

Feuer
Aus dem Frühling wird Sommer. Das folgende Element, das aus dem Element Holz hervorgeht, ist das Feuer. Es steht für Sommer, und die Planungen und Visionen werden hier in die Tat umgesetzt. Dieses Element beherbergt den Verstand und es kanalisiert die Impulse aus dem Inneren zu einer Gesamtpersönlichkeit und trägt es nach außen – deshalb wird diesem Element die Zunge zugeordnet. Wer kennt nicht die Aussage „Sein Herz auf der Zunge tragen“. Es werden der Schlaf und das Träumen reguliert. Das Lachen und die Freude ist die vorherrschende Emotion. Die Farbe Rot wird diesem Element zugeordnet.

Erde
Auf den Sommer folgt der Spätsommer und das Element Erde. Es hat in diesem Gefüge eine Sonderstellung. Denn die Erde ist der Vermittler, der große Diplomat zwischen den anderen vier Elementen. Die Erde nimmt auf – Nahrung und Flüssigkeiten – und trennt das Klare vom Trüben. Das Trübe wird zum Ausscheiden und das Klare wird zur weiteren Anreicherung weitergeleitet. Die Erde ist auch ein bisschen wie ein Türsteher, der entscheidet, wer auf die Party darf und wer nicht. Hier ist die Fähigkeit „Nein-zu-sagen“ beheimatet. Die Emotion, die hier präsentiert wird, ist das Grübeln. Wer ohne genügend Schwung Dinge aufnimmt, kann keine Entscheidungen treffen, sondern wälzt die Dinge hin und her. Die Elementfarbe ist gelb.

Metall
Dieses Element entspricht dem Herbst. Nach Visionen und Umsetzung von Projekten ist es jetzt an der Zeit loszulassen, Abschied zu nehmen. Im Herbst fallen die Blätter von den Bäumen und alles beginnt sich zurückzuziehen oder zu sterben. Aus diesem Grunde ist auch die vorherrschende Emotion die Trauer. Dieses Element hat die Funktion, alles in Rhythmen zu kleiden. Die zugehörigen Funktionskreise sind die Lunge und der Dickdarm – sie stehen in Bezug zur Haut und zu den Schleimhäuten. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass dieses Element das Immunsystem steuert (Wei Qi).

Wasser
Auf den Herbst folgt der Winter. Alles ist zur Ruhe gekommen und hat sich in sein innerstes zurückgezogen. Das Element Wasser repräsentiert somit auch das Innerste – die Erbanlagen. Auch die Organe – Blase, Nieren, Fortpflanzungsorgane sowie Gelenke und Knochen werden dem Wasser zugeordnet. Die Emotion des Wassers ist die Angst. Daher auch das Phänomen – sich vor Angst in die Hose machen – weil die Blase mit der Emotion Angst in Beziehung steht.

Wandlungszyklus der 5 ElementeZusammenfassung

Zusammengefasst werden die 5 Elemente in Bezug auf  den Wandlungszyklus (Wu Xing) wie folgt dargestellt:

Die Mutter, das Holz – nährt das Kind – das Feuer. Das Feuer ist die Mutter für das Kind, Erde – hier ist die  Asche die Nahrung für die Erde. Die Mutter Erde bringt Bodenschätze – Metalle – hervor und nährt das Kind Metall. Die Mutter, das Metall reichert in Form von Mineralien das Wasser an und ernährt das Kind, Wasser. Das Wasser ernährt als Mutter das Holz, spendet Wasser, damit Pflanzen wachsen können.

 

Der Kontrollzyklus

Sollte der Wandlungszyklus Schwächen haben, setzt der Kontrollzyklus ein. Um beim Familienmodell zu bleiben: Wenn das Enkelkind – Holz – zu übermächtig wird, greift die Großmutter, das Metall ein. Im Einzelnen zeigen sich folgende Großmutter – Enkelkind Beziehungen:

  • Holz: kontrolliert eine übermächtige Erde und entzieht ihr die Nährstoffe
  • Feuer: kann ein übermächtiges Metallelement einschmelzen
  • Erde: kontrolliert das Wasser, ein Damm kann Wasser am Weiterfließen hindern
  • Metall: kontrolliert das Holz, eine Axt kann einen Baum fällen
  • Wasser: kann ein übermächtiges Feuerlement löschen

Krankheiten wie die Allergie entstehen auf dem Boden von Entgleisungen des Wandlungszyklus oder/und des Kontrollzyklus (siehe 5 Elemente). Die Ursachen, die dazu führen, werden pathogene Faktoren genannt.

Mögliche Entgleisungen sind:

Unzureichende Hervorbringung
Die Mutter ernährt das Kind nicht. Der Hervorbringungszyklus ist zu schwach, an einer Stelle wird das nächste Element nur ungenügend hervorgebracht. Am Beispiel des Elementes Erde wäre es eine ungenügende Energieweiterleitung an das Kind, das Element Metall.

Kontrollzyklus der 5 Elemente

Umkehrung des Hervorbringungszyklus
„Das Kind laugt die Mutter aus“: Das Kind, zum Beispiel das Wasser, ist zu übermächtig geworden und entzieht der Mutter, hier dem Metall, die Energie, so dass die Mutter immer schwächer wird.

 

Unzureichende Kontrolle

Die „Großmutter“ ist zu schwach, um das Enkelkind zu bändigen. Am Beispiel der Allergie sei dies verdeutlicht: das Feuer (Großmutter) kann das Metall (Enkelkind) nicht bändigen. Die Lunge, die Haut , der Dickdarm stehen für das Metallelement, das in diesem Falle „unbändige“ Enkelkind. Es kommt zu übertriebenen Reaktionen, wie zum Beispiel einer Asthmaattacke. Dies ist eine sehr vereinfachte Darstellung, meist haben Allergiepatienten mehrere Syndrome.

 

Übermäßige Kontrolle

Die „Großmutter“ ist übermächtig und das „Enkelkind“ kann sich deshalb nicht entwickeln.
Die Großmutter, das Holz, wird übermächtig, so dass die Erde, das Enkelkind, sich nicht entwickeln kann. Die Erde kann die eigenen Qualitäten – wie die Kraft zum Zentrieren nicht entwickeln.

Dies bedeutet auf körperlicher Ebene, dass alles sinkt, die inneren Organe sinken ab. Es kommt zu Hernien, zu Bandscheibengleiten und zur Gebärmutterabsenkung. Die Kraft, das Fleisch zu halten, ist zu schwach, es beginnt zu Hängen: Brüste, Bäuche und Hintern. Tränensäcke und auch Cellulite gehören zu dieser Pathologie. Die Erde kann in Folge ihrer Schwäche dann das Element Metall (Lunge) nicht ausreichend mit Flüssigkeiten oder Qi, Wärme versorgen. Es entsteht hier eine ungenügende Hervorbringung. Es kann unter anderem zu den typischen Allergiebildern führen, der tropfenden Nase oder extremes Jucken, Hitzesymptome wie gerötete Haut.

Gegenläufiger Kontrollzyklus
Hier wird der Kontrollzyklus umgekehrt. Ein Enkelkind wird so stark, dass es die „Großmutter“ nicht mehr respektiert – es lässt sich nicht mehr von ihr kontrollieren.

Normalerweise kontrolliert das Metall (Lunge) das Holz. In diesem Fall kontrolliert das Holz das Metall. Dies geschieht, wenn das Holz solch strenge Prinzipien hat, dass es übermächtig wird. Denn das Element Metall repräsentiert das Loslassen, was in diesem Fall nicht mehr möglich ist. Die Folge sind Dysbalancen, die zum Beispiel zu Hitzesymptomen, wie geröteter Haut und Bronchospasmen führen.