Der Magen und Helicobacter pylori

Der Magen und Helicobacter pylori

 

Homer: „Aber man kann unmöglich die Wut des hungrigen Magens bändigen, welcher den Menschen so vielen Kummer verursacht! Ihn zu besänftigen, gehn selbst schöngezimmerte Schiffe über das wilde Meer, mit Schrecken des Krieges gerüstet.“

 

Chronische Magenbeschwerden

Chronische Magenbeschwerden wurden lange fälschlicherweise als Übersäuerung angesehen oder es ist „halt die Psyche – die mir auf den Magen geschlagen ist.“

Die neueste Forschung

 

Die neueste Forschung zeigt auf, dass therapieresistente Magenbeschwerden multifaktiorell bedingt sind. Wichtige Leitthemen sind die Blutgruppen in Bezug auf Magensäure und Stressverarbeitung, Helicobacter pylori Infektionen, psychischer Stress der nicht verarbeitet werden kann, lavierte Depressionen und Angststörungen, Nebennierenerschöpfung und Last but not least Medikamente und Drogen (Alkohol und Rauchen). Auch Gendefekte und das Wissen darüber spielen zunehmend eine Rolle.

Helicobacter pylori – man glaubte lange wegen des hohen Magensäuregehaltes könnten sich keine Bakterien im Magen halten, aber 1983 haben zwei australische Forscher die Gastroenterologie weit voran gebracht: Sie entdeckten den Helicobater pylori – der mit seinem speziellen Profil (nicht nur im Magen Probleme bereiten kann sondern auch zu den Keimen mit Endotoxinen zählt (mehr dazu hier entlang).

Kurzprofil Helicobacter pylori

 

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  • Kurzprofil – Helicobacter pylori
  • 2,5 – 3,5 μm lang, grammnegatives Bakterium
  • Affinität (liebt diese Gebiete) zum Oberflächenepithel des Magens, Speiseröhre, Zwölffingerdarm und Enddarm
  • Reservoir und Hauptaufenthaltsort: der menschliche Magen
  • 10-20% der Infizierten bekommen eine Gastritis, bzw. Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür, 40% in Deutschland infiziert ane rin Entwicklungsländern bis zu 90%
  • Ursachen, Übertragung: chronische Infektion, persistiert ein Leben lang, 50% der Bevölkerung infiziert, Übertragung oral, Fäkal-oral oder gastro-orale Weg
  • normalerweise hemmt ein saures Milieu das Bakterienwachstum, aber nicht Helicobacter pylori – aufgrund seines Geißelapparates ist es gut zu „Fuß“ und kann tief in die visköse Schleimschicht eindringen und wird von ihr geschützt
  • Das Bakterium kann das Enzym Urease bilden – welches den vorkommenden Harnstoff in NH4 (Ammonium) und CO2 (Kohlendioxid) spaltet.
  • Es kann an seiner Oberfläche Magensäure neutralisieren
  • Es wird eine nicht erfolgreiche IgA, IgG und zelluläre Immunantwort gestartet
  • Antibiose: Der Einsatz von Antibiotika kommt es zu einer Auslese an „überlebenden“ Darmkeimen nach deren Einsatz. Dies führte zu einer Verschiebung des Milieus was es Bakterien oder Protozoen erleichert sich zu vermehren. Auch die Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln erleichtern diese pathologsche Entwicklung
  • Symptome: unspezifische Oberbauchbeschwerden, Erbrechen, Übelkeit, Magensäureproduktion geht zurück mit den Beschwerden: wiederkehrende epigastrische Schmerzen, Völlegefühl, Appetitmangel, wiederkehrender Übelkeit, Neigung zu Blähungen
  • Nachweis: Endoskopie, Biopsie oder C13-Atemtest (bei diesem Test wird oral eingenommener 13C-marktierter Harnstoff im Magen durch das H.P. Enzym Urease im Magen gespalten – das verstärkt entstehende 13CO2 kann dann in der Ausatemluft gemessen werden.
  • Therapie: Triple Therapie (zwei Antibiotika plus Protonenpumpenhemmer)
  • Therapie Naturheilkunde – Milieu stärken – Lebensmittel, Klärung von Allergien

Candida und Helicobacter pylori

Weil das Bakterien Magensäure neutralisieren kann, wird es über kurz oder lang einfach nicht mehr sauer genug im Magen. Aber das muss es, den hier werden Eiweiße vorverdaut. In unteren Abschnitten sind nur noch Enzyme tätig, die sich nicht auf „grobe“ bzw. große Eiweißkomplexe spezialisiert haben. Wenn diese Eiweiße nicht gespalten werden, dienen Sie als Substrat für Bakterien in den unteren Darmabschnitten und können zu Entzündungen führen. Langfristig und auch genetischer Disposition auch zu Leaky Gut. Wichtig ist – eine Entzündung ist noch kein Leaky Gut. Sie heier dazu die Erläuterung der einzelnen Stuhluntersuchungsparameter: hier entlang.

Nun zurück zu der suboptimalen Situation im Dünndarm, wo nun sehr komplexe Eiweiße den Verdauungsvorgang stören. Die Enzyme aus der Pankreas und die Enzyme (Fettemulgierung) und  Gallensalze aus der Leber können nicht mehr optimal arbeiten. Es kann nun über einen längeren Zeitraum zu einer Entzündung kommen mit den typischen Symptomen: Völlegefühl, Blähungen und Schmerzen. Mit dem Voranschreiten der Entzündung wandern die Lactobazillen und noch viel früher die Enterococcen ab. Diese stellen aber den physiologischen Schutz der Darmschleimhaut dar. Da kein Habitat in der Natur frei bleibt, setzt sich hier gerne ein Candida an der Darm fest oder Bakterien aus den unteren Darmabschnitten (was dann allg. als Dünndarmfehlbesiedlung diagnostiziert wird – hier entlang). Wir nehmen stets und ständig Pilze mit der Nahrung auf. Aber sie sind passagere keime – sie durchwandern den Darm und gehen mit dem Stuhl wieder ab. Nur bei einer Millieuschädigung kann es der Pilz schaffen sich festzusetzen.

Was haben die Blutgruppen mit dem Magen zu tun?

Insoweit, dass für eine gute Verdauung der Vagusnerv innerviert sein sollte – wir uns also in Ruhe befinden und locker gelöst uns dem Essen widmen.

Bei einigen Blutgruppen wie Blutgruppe A und AB ist das Stressprofil ein anderes – leichter unter Stress zu setzen schon bei Kleinigkeiten. Weil wir im Verdauungstrakt viele Rezeptoren für die Stresshormone – Adrenalin und Noradrenalin -haben, wird nun zum Essen nicht der Vagusnerv stimuliert sondern der Sympatikus. Denn die beiden Blutgruppentypen kommen innerlich nicht wirklich zur Ruhe sondern bleiben auf einem sympatikusbetonten Modus. Und unter diesem Einfluss gibt es zwar eine Persistaltik – also das Essen geht vom Magen in den Dünndarm und dann auch noch weiter, aber es findet keine Verdauung statt, denn der Magen wurde nicht „sauer“ und die Bauchspeicheldrüse hatte kein Signal zum sezernieren der Enzyme erhalten über die Erhöhung der Bicarbonatkonznetration im Blut aufgrund der Bildung der Salzsäure im Magen.

Bei Blutgruppe B und AB gibt es häufig Probleme mit der Helicobacter pylori Infektion, denn das Immunsystem ist toleranter (4 Blutgruppen. Vier Strategien für ein gesundes Leben. Autor: Peter D’Adamo).

Auch wenn D’Adamo noch viele Dinge seiner Forschung nicht erklären konnte, kann es die heutige Forschungslage sehr wohl. Denn die oft gepriesene Paleo Ernährung ist eigentlich nur was für die Blutgruppe 0 – die als einzige Blutgruppe genügend Magensäure bildet, um Fleisch optimal verdauen zu können, die sich in einer Ketose sehr wohlfühlen, die einzige Blutgruppe die sich bei Stress wohl fühlt (allerdings viel Sport braucht um den Cortisolspiegel wieder absinken zu lassen).

Kurze Übersicht der Ergebnisse von D’Adamo:

Blutgruppe 0

  • Steckbrief: Der 0-Typ – der Jäger
  • Fleischesser
  • robuster Verdauungstrakt
  • überaktives Immunsystem
  • reagiert überempfindlich auf Umstellungen in Ernährung und Umwelt
  • Begegnet Stress am besten mit starker körperlicher Beanspruchung (Sport)

Allgemein

Menschen mit der Blutgruppe 0 fühlen sich am wohlsten, wenn sie sich viel bewegen, Sport treiben und tierisches Eiweiß zu sich nehmen. Die eiweißreiche Ernährung der Jäger und Sammler sowie die ungeheuren körperlichen Anforderungen an den Organismus der frühen 0-Typen hielten die meisten archaischen Menschen im Zustand einer leichten Ketose, das heißt, dass aus der eiweiß- und fettreichen Ernährung der Körper Energie gewinnt nicht aus Kohlenhydraten. Aus Proteinen und Fetten werden durch Umwandlung  Ketonkörper (Ketose). Die Kombination von Ketose,  Kalorienentzug und ständiger körperlicher Aktivität brachte schlanke, leistungsfähige „Jagdmenschen“ hervor. Milch- und Getreideprodukte sind nicht verträglich, denn der Verdauungsapparat hat sich noch immer nicht vollständig auf diese Nahrungsmittel eingestellt.

 

zu wenig Magensäure – Blutgruppe A

Steckbrief:

  • Der erste Vegetarier
  • Empfindlicher Magen-Darm-Trakt
  • Tolerantes Immunsystem
  • Passt sich Ernährungs- und Umweltbedingungen gut an
  • reagiert am besten auf Stress mit Beruhigungstechniken
  • braucht eine pflanzliche Kost, um schlank und produktiv zu bleiben

Die A-Typ-Verdauung

Für Menschen mit der Blutgruppe A ist eine vegetarische Ernährung besonders bekömmlich. Sie stellt das Erbe der Landwirtvorfahren dar.

Für den empfindlichen, leicht zu stressenden A-Typ ist es jedoch besonders wichtig, dass er die Nahrungsmittel in einem möglichst naturbelassenen Zustand bekommt: frisch, ohne Zusatzstoffe und aus kontrolliert-biologischen Anbau.

Es kann gar nicht genug betont werden, von welch großer Bedeutung diese Ernährungsumstellung für das empfindliche Immunsystem des A-Typs ist.

Blutgruppe B

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Nomade

  • Ausgeglichen
  • starkes Immunsystem, teilweise anfällig für schwere Viruserkrankungen/Autoimmunerkrankungen
  • Tolerantes Verdauungssystem
  • verträgt die meisten Lebensmittel gut
  • verzehrt Milchprodukte
  • reagiert auf Stress am besten mit Kreativität
  • benötigt einen Ausgleich zwischen körperlicher und geistiger Tätigkeit, um schlank und geistig frisch zu bleiben

Die B-Typ-Verdauung

Menschen mit der Blutgruppe B haben ganz einzigartige und bisweilen chamäleonhafte Eigenschaften. In vielerlei Hinsicht ähnelt der B-Typ dem 0-Typ sehr. Aber an anderer Stelle zeigt der B-Typ ein völlig unerwartetes Verhalten, das nur ihm zu eigen ist. Man kann sagen, dass der B-Typ als verfeinerte Ausprägung im Laufe der Evolution entstanden ist – als Bemühung, ganz unterschiedliche Völker und Kulturen zu verbinden. Übersetzt heißt es, der Typ B langweilt sich ganz schnell und ist der Typ der unter Bore Out leidet.

Im großen und ganzen sind die widerstandsfähigen und geistig frischen Menschen der Blutgruppe B meist in der Lage, viele der schwersten heutzutage verbreiteten Krankheiten wie Herzkrankheiten und Krebs abzuwehren. Weil Menschen der Blutgruppe B ein wenig aus dem Rahmen fallen, ist ihr Organismus anfällig für sehr ungewöhnliche Erkrankungen des Immunsystems wie Multiple Sklerose, Lupus oder das Chronische Erschöpfungssyndrom (häufig durch Viren ausgelöst).

Menschen mit der Blutgruppe B, wenn sie sich streng an die Diät halten, können damit oftmals schwere Erkrankungen vermeiden. Die B-Typ-Diät ist ausgewogen und bekömmlich und enthält durch ihre Kombination von pflanzlichen und tierischen Produkten sehr viele verschiedene Lebensmittel.

zu wenig Magensäure – Blutgruppe AB

Steckbrief:

  • Moderne Verschmelzung des A- und B-Typs
  • Chamäleonhafte Reaktion auf Veränderungen der Umwelt- und Ernährungsbedingungen
  • empfindlicher Verdauungstrakt
  • übermäßig tolerantes Immunsystem
  • reagiert am besten auf Stress mit körperlichem Schwung und schöpferischer Energie
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Die AB-Typ-Verdauung

Der Mensch mit der Blutgruppe AB ist weniger als tausend Jahre alt, selten und in biologischer Hinsicht vielfältig. Er passt nicht problemlos in irgendeine der anderen Kategorien. Verschiedene Antigene machen Menschen mit der Blutgruppe AB manchmal A-ähnlich, manchmal B-ähnlich und manchmal eine Verbindung aus beiden.

Was die Gewichtsabnahme betrifft, spiegelt sich in Menschen der Gruppe AB das gemischte Erbe ihrer A- und B-Gene. So weist man als AB-Typ die niedrige Magensäuremenge des A-Typs und gleichzeitig die Anpassung an Fleisch des B-Typs auf. Zwar ist man genetisch für den Verzehr von Fleisch programmiert, doch reicht die Magensäure nicht aus, um es wirksam im Stoffwechsel verarbeiten zu können.

 Was den Magendarmtrakt betrifft, spiegelt sich in Menschen der Gruppe AB das gemischte Erbe ihrer A- und B-Gene. So weist man als AB-Typ die niedrige Magensäuremenge des A-Typs und gleichzeitig die Anpassung an Fleisch des B-Typs auf. Zwar ist man genetisch für den Verzehr von Fleisch programmiert, doch reicht die Magensäure nicht aus, um es wirksam im Stoffwechsel verarbeiten zu können – außerdem wird das Fleisch meist als Fett gespeichert. Um abzunehmen, sollte man den Fleischkonsum einschränken und nur kleine Mengen essen, die man mit Gemüse ergänzen kann.

Ihre B-Typ-Anlagen verursachen dieselbe Insulinreaktion, wenn Sie Kidney- oder Limabohnen, Mais, Buchweizen oder Sesam verzehren (gut ist aber Linsen und Erdnüsse). Menschen mit der Blutgruppe AB reagieren nicht in dem Maße auf Weizen wie 0- und B-Typen. Aber wenn Sie abnehmen möchten, sollten die Weizen meiden.